Knapp an einer Medaille vorbei

Zum ersten mal bei den Junioren und in einer neuen Gewichtsklasse am Start und das bei den Türkisch Open in Istanbul, da lagen die Nerven bei Emre Cavusman von der DJK SF 97/30 Lowick wohl mehr als blank. Mit 41 internationalen Startern in seiner Kategorie, Junioren bis 55 Kg, hatte er eine zahlen- aber auch leistungsmäßig überaus stark besetzte Gruppe erwischt.

Unbeeindruckt dieser nicht unbedingt beruhigenden Vorzeichen, dominierte der Lowicker in seinem ersten Kampf einen Gegner aus der Türkei über die gesamte Kampfzeit von drei Runden. Mit einem mehr als überzeugendem 30:7 Punktesieg deutete er an, das auch auf diesem allerhöchsten Niveau mit ihm zu rechnen ist. Das gleiche Szenario deutete sich auch in seiner zweiten Begegnung an, wo er es ebenfalls mit einem türkischen Wettkämpfer zu tun bekam. Gleich von Anfang an übernahm Emre die Initiative und deckte seinen Gegner mit einer Vielzahl von schnellen und harten Kopf- und Körpertreffern ein. Da ließ letztendlich das eindeutige Ergebnis mit 31:5 Punkten für den Bocholter auch keine Fragen mehr offen. Eine Medaille nun in greifbare Nähe gerückt, ging es dann für Emre in seine dritte Begegnung an diesem 6. Wettkampftag in Istanbul. Jetzt war es der Lokalmatador und türkische Nationalkaderkämpfer, gegen den sich Emre behaupten musste. Nach drei mehr als ausgeglichenen Runden, in denen beide Kontrahenten immer wieder mit teils spektakulären Aktionen zu gefallen wussten, musste sich der Bocholter dann denkbar knapp mit 8:10 Punkten geschlagen geben. Gerade mal eine einzige Aktion mehr seines ebenfalls sehr starken Gegners, beendete für Emre den Traum von einer Platzierung bei seinem ersten internationalen Auftritt auf Juniorenebene. Selbst der türkische Trainer war so von der Leistung des deutschen Kontrahenten beeindruckt, das er nach der Begegnung das Gespräch mit dem Lowicker Team suchte.

„Ich ärgere mich schon ein wenig, da wäre mit etwas Glück für Emre mehr drin gewesen. So knapp zu verlieren und damit aus dem Turnier auszuscheiden, das tut doch schon weh,“ resümierte Lowicks Wettkampftrainer Cihan Cavusman die trotz allem tollen Leistungen seines Sohnes.

Nur lobende Worte für den Auftritt des jungen Lowicker Wettkämpfers gab es dann von Abteilungsleiter Heribert Frerick. „Wenn ich ehrlich bin, war das eigentlich schon mehr, als ich im Vorfeld zu hoffen gewagt habe, denn man muss sich auch als erfolgreicher Kämpfer in einer neuen Alters- und Gewichtsklasse erst mal neu einfinden. Emre wird unserer Abteilung und unserem Verein in Zukunft sicherlich noch viel Freude bereiten und da bin ich mir absolut sicher.“